MRO (Maintenance, Repair & Operations)
MRO (deutsch: Wartung, Reparatur und Betrieb) ist ein sehr spezielles Gebiet mit einem hohen
Dynamikanteil. Im Gegensatz zur Produktion sind “längere” Liegezeiten hier zwar normal und der
Dynamik geschuldet, aber eine Minimierung wird stets angestrebt. Hier stehen die Qualifikationen,
die Werkezeuge und die Arbeitsstationen mit ihren Kapazitäten und Verfügbarkeiten im Fokus der
Betrachtung.
[01] Untersuchungsgegenstand
MRO-Bereiche zeichnen sich zumeist durch sehr unterschiedliche Materialflusspfade einzelner Teile, hochkomplexe Bauteile, manuelle und teilweise lange Bearbeitung an einzelnen Stationen aus. Hier kann die Simulation alle seine Vorteile ausspielen ggü. einer statischen Planung.
[02] Ziel der Simulation
Bei langen und kostenintensiven Qualifizierungsmaßnahmen sowie hohen Investitionen bei Werkzeuganschaffungen ist eine detaillierte Darstellung der Auslastungen essentiell für fundierte Entscheidungen.
[03] Systemgrenzen
Die Systemgrenzen sind je nach Zielsetzung angepasst. In der Triebwerksinstandhaltung wird klassischerweise vom Zugang des Triebwerks bis zur Fertigstellung abgebildet.
[04] Grenzgänge
Anhand der Planzahlen können Simulationsläufe für die erwarteten Szenarien durchgeführt werden. Ausgehend davon ist die Untersuchung interessant, ab wann die Kapazitäten nicht mehr ausreichen oder die geforderte Durchlaufzeit nicht mehr eingehalten werden kann.
[05] Dynamik
Die Dynamik im Shopfloor ist im MRO-Bereich besonders hoch. Ankünfte neuer Produkte, die Fehler- und Reparaturbedürftigkeit und die Bearbeitungszeiten schwanken stark. Zudem ist durch Loops in den Arbeitsvorgängen, z.B. nach dem Schweißen, eine statische Berechenbarkeit quasi nicht möglich.
[06] Simulationsergebnisse
Während eines Simulationslaufs werden Modelldaten erfasst und in graphischer Form nachvollziehbar dargestellt. Hierzu gehören u.a.
- Ausbringung pro Stunde/Tag/Jahr
- Durchlaufzeiten
- Auslastung von Maschinen / Werkzeugen / Werker(-qualifikationen)
- Engpassidentifikation
- Auslastung der Warteschlangen vor den Arbeitsstationen
- Wartezeiten
- Effekt von Priorisierungsregeln